Das Weyerli wird saniert

 

Das Weyermannshaus-Bad, Freibad, Hallenbad und Eisbahn, ist eine wichtige und traditionsreiche Anlage für die Bevölkerung in den angrenzenden Quartieren und Stadtteilen. Das Weyerli-Freibad ist in den heissen Monaten insbesondere bei Familien sehr beliebt und eine wichtige Alternative für alle die sich keine sommerlange Ferienreise leisten können. Es dient ausserhalb der Saison auch als Freibadpark. Und mit den Veränderungen im Gebiet im Rahmen des Entwicklungsschwerpunktes (ESP) Weyermannshaus wird die Bedeutung des Weyerli weiter zunehmen. 

 

Das Weyerli-Freibad muss 2021 aufwendig saniert werden. Der heutige Zustand des Bads entspricht aber weder den aktuellen Hygienevorschriften noch den umwelttechnischen Vorgaben. Das Wasser wird von Hand chloriert und das chlorierte Wasser danach versickert. Die Grundwasserkonzession vom Kanton ist allein aufgrund der geplanten Sanierung verlängert worden. Die Sanierung at somit keine Alternative ausser der Schliessung der Anlage. Den Verlust von soviel Infrastruktur können wir uns aber als Stadt nicht leisten.

 

Mit der Sanierung und gleichzeitiger Automatisierung wird die gesetzlich erforderliche Wasserqualität für Badegäste in der Zukunft gewährleistet. Das Becken wird verlässlich abgedichtet und das Chlorwasser wird in Zukunft gereinigt. Der Wasserverbrauch wird markant gesenkt. Noch mehr Grundwasser wird durch die neue Kühlung der Kältemaschinen für die Eisfelder im Winter eingespart, die neu mit altem Beckenwasser statt Grundwasser gekühlt werden.

 

Wir begrüssen im Zusammenhang mit der verbesserten Ökologie auch die Erarbeitung eines neuen Mobilitätskonzepts im Antrag der Kommission Planung Verkehr und Stadtgrün. Die unmittelbare Nachbarschaft steht im Zusammenhang der ESP-Projekte Weyermannshaus Ost und West vor einer grossen Umwälzung. Entsprechend ist eine breite aktuelle Analyse des Verkehrs im betroffenen Gebiet angebracht und nötig. Das Gebiet ist zwar für Velo, öV und Auto gut erschlossen, besitzt aber überall Verbesserungspotenzial.

 

Trotz all dieser ökonomischen und ökologische Verbesserungen wäre natürlich eine biologische Wasseraufbereitung noch besser gewesen. Allerdings hat die ungewöhnliche Grösse des Beckens und die benötigte zusätzliche Aussenfläche für eine biologische Wasseraufbereitung dagegen gesprochen. Und umso mehr auch die Mehrkosten, die nicht nur bei der Sanierung um 8 Mio. bzw. fast 20 Prozent höher gewesen wären, sondern auch im laufenden Betrieb. Dazu kommen technische Unwägbarkeiten, da nirgends auf der Welt bisher eine Anlage in dieser Grösse und mit dieser Wassermenge realisiert wurde.

 

Eine Minimalvariante hätte gleichzeitig alles nur verschoben. Wir würden jetzt vielleicht 20 Millionen sparen, müssten aber später genauso für 40 Millionen sanieren. Mit dem jetzigen Projekt können wir die Anlage hingegen umweltgerecht, effizienter und für die Badegäste viel besser machen. Der Umbau beinhaltet schliesslich auch eine Aufwertung der Publikumsanlagen bis hin zu einer Wasserrutschbahn. Und sie erlaubt den Menschen im Einzugsgebiet trotz kleinem Portemonnaie oder begrenzter Freizeit das Beste aus der Sommerzeit zu machen.

 

Sorgen bereitet uns weiterhin der Summer 2021, wenn dieses wichtige Freizeitangebot für die Bewohner in der Westlichen Stadthälfte wegfällt. Es ist deshalb unerlässlich, dass unsere Stadt angemessene Alternativangebote für die breite Bevölkerung während der Umbauzeit schafft.

 

Davon unabhängig ist die zeitgerechte Aufgleisung dieses Baugeschäfts durch Gemeinderat, Stadtrat du Volk ein wichtiger Beitrag an das Gewerbe und seine Arbeitnehmenden, die wie der Rest der Wirtschaft durch die aktuelle Coronakrise gebeutelt sind.