Mein ungarischer Grossvater Barnabás Mihályi starb in einem deutschen KZ. Nicht weil er das Gesetz gebrochen oder in einer Diktatur das falsche gesagt hatte, sondern nur weil seine Mutter eine Jüdin und sein Vater ein Jude war. Er heiratete eine Katholikin und trat zum Katholizismus über. Doch all dies galt nichts.
Wer in der damaligen Schweiz Juden bei der Flucht half, wie der später in Israel als «gerechter unter den Völkern» geehrte St. Galler Polizeikommandant Paul Grüninger wurde als Verbrecher verurteilt. Erst über 50 Jahre später wurde Paul Grüninger rehabilitiert.
Ich bin stolz, dass auch heute SchweizerInnen wie Juso-Präsidentin Tamara Funiciello und die Tessiner SP Grossrätin Lisa Bosia Mirra für Flüchtlinge einstehen. Ich wäre damals in einem KZ verreckt wie mein Grossvater.
Ich bin kein Jude, aber schwul, was im nazidominierten Europa vor 1945 genauso ein Todesurteil war. Und ich bin das Berner Kind zweier Flüchtlinge, die einst aus einer Diktatur nach Bethlehem kamen auf der Suche nach Freiheit. Ich hoffe für meine Heimat Schweiz und die Menschen hier, dass nie JSVPler, die die Zukunft nur in der Ausschaltung der Menschenrechte und der Subvention von Kühen sehen, die Macht erhalten.
Lesli Cowgill (Donnerstag, 02 Februar 2017 12:13)
Awesome post.