Sozialhilfe als Spiegel der Gesellschaft

Die Stadt Biel ist die schweizer Stadt mit den meisten Sozialhilfebezügern. Dies ist schlimm genug, doch betrachten wir die Stadt etwas genauer, finden wir auch lehrreiche Fakten für die Stadt Bern.

  1. Das Geld geht zu grossem Teil an alleinerziehende Eltern. Heute wird jede zweite Ehe geschieden, entsprechend hoch ist die Zahl alleinerziehender. Aufgrund mangelnder Tagesschulen und Betreungsplätzen können viele von ihnen nicht arbeiten und sind deshalb auf Sozialhilfe angewiesen. Die bürgerlichen in der Stadt Bern, die nun die Betreungsplätze weiter verteuern wollen verschlimmern das Problem unnötig.
  2. Ein weiterer Grund ist die schlechte Ausbildung der jugendlichen. Auch hier kann die Stadt Bern entgegenwirken und mehr in Schule und Bildung investieren. Dies entlastet die Sozialhilfe, hilft der Wirtschaft, die ja bekanntlich wegen mangelnder Bildungsinvestitionen inzwischen im Ausland Arbeitskräfte rekrutieren muss.
  3. Zu guter letzt ist auch die Reform der Arbeitslosenversicherung verantwortlich, dass immer mehr Arbeitslose statt betreute Arbeitssuche nach kurzer Zeit nur noch Sozialhilfe bekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie als SozialhilfeempfängerInnen wieder einen Job finden ist ungleich tiefer, als als betreute Arbeitslose. Übrigens hat die SP vor zwei Jahren bei der Abstimmung über die ALV auf diese Probleme hingewiesen. Die Mehrheit wollte es aber anders, die bürgerlichen sowieso.

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